Begleitend zur Kinderarmutskonferenz der Landesregierung am 14. März 2024 in Neumünster stellen Anette Langner als Vorsitzende der LAG und Michael Saitner, bei den Wohlfahrtsverbänden zuständig für Kinder und Jugendliche, gemeinsam fest:
„Für die Wohlfahrtsverbände begrüßen wir, dass die Landesregierung das Thema Kinderarmut stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Doch allein über Kinderarmut zu sprechen, ist zu wenig. Es braucht neben Fototerminen auch entschlossenes Handeln, um diesen für uns als Gesellschaft beschämenden Zustand zu ändern“, so Anette Langner und Michael Saitner. Statistisch gesehen leben allein in Schleswig-Holstein 100.000 Kinder, die arm oder von Armut bedroht sind. Diese Kinder leben zumeist in Familien mit Migrationshintergrund oder haben alleinerziehende Eltern. Michael Saitner: „Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern tatsächlich seit vielen Jahren ein politisches Handlungsdefizit über alle Regierungs- und Parteigrenzen hinweg.“ „Um Kinderarmut zu beseitigen, braucht es neben der Umsetzung der Kindergrundsicherung ein gutes schulisches Ganztagsangebot für alle Kinder sowie gezielte Unterstützung der Familien bei Fragen der Freizeitgestaltung, der Mobilität und ein gut ausgebautes Netz für Beratung und Unterstützung“, unterstrichen Anette Langner und Michael Saitner, „Wir erwarten von der Landesregierung und allen im Landtag vertretenen Parteien, dass sie sich für die verbrieften Rechte der in Armut lebenden und der von Armut bedrohten Kinder und Jugendlichen in Schleswig-Holstein noch konsequenter einsetzten“, betonten beide. Wer aus Kostengründen Kinderarmut nicht beseitige, bringe die Betroffenen nicht nur um ihr Recht auf Teilhabe, sondern produziere auch erhebliche Folgekosten. „Denn jeder Euro, der beim Thema Kinderarmut gespart wird, hat zur Konsequenz, dass diese Menschen kaum Chancen auf eine positive Weiterentwicklung haben und stattdessen der Staat unterstützend einspringen muss“, erklärte Anette Langner abschließend.