Nordfriesland mit Leuchtturmprojekt für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe –
Freiwillige Initiative ist beispielhaft
Der Kreis Nordfriesland fördert durch finanzielle Unterstützung freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe und Eingliederungshilfe in der Umsetzung dualer Studiengänge von pädagogischen Fachkräften
„Was verschiedene Partner bereits im November 2023 durch die Gründung und Beteiligung am Bündnis Kindeswohl deutlich gemacht haben, hat sich bis heute nicht verändert:
Das Kindeswohl ist in den Einrichtungen immer dort besonders gefährdet, wo die Betreuungslage von hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen schlecht ist.
„Dem großen Bedarf an pädagogischen Fachkräften stehen Fachkräftemangel, überlastende Arbeitssituationen und insgesamt unzufriedenstellende Arbeitsbedingungen gegenüber“, so Anette Langner, Vorsitzende der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände in Schleswig-Holstein.
Gemeinsam mit Michael Saitner, für den PARITÄTISCHEN ebenfalls Mitglied in der LAG und als Koordinator für den Fachausschuss Kinder, Jugend, Frauen und Familie zuständig für dieses Themenfeld, begrüßt sie daher die Initiative des Kreises Nordfriesland, auf freiwilliger Grundlage im Bereich der Ausbildung von dringend benötigten pädagogischen Fachkräften einen neuen und zusätzlichen Anreiz zu schaffen.
Dabei gehe es vorrangig um eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die Bindung von Fachkräften an die jeweilige Einrichtung.
„Beides sind wichtige Voraussetzungen für eine hochwertige Kinder-, Jugend -und Eingliederungshilfe“, so Michael Saitner. Er verwies in diesem Kontext auf die Kita-Landschaft. „Hier habe man früher erkannt, dass ein anspruchsvoller Betreuungsschlüssel und attraktive Beschulungsmöglichen für die pädagogischen Fachkräfte Voraussetzungen für gute Arbeitsbedingungen sind. Dem Beispiel sollte man für die Kinder- und Jugendhilfe folgen!“
Da es sich in Nordfriesland um ein bisher einzigartiges und freiwilliges Engagement handelt, kann kein anderer Kreis zum Nachahmen verpflichtet werden. „Wir würden uns aber wünschen, dass sich in den anderen Kreisen und kreisfreien Städten der Wunsch regt, es Nordfriesland gleichzutun“, so Langner und Saitner. Sie bewerten die Initiative als wahres Leuchtturmprojekt, das beispielhaft sein sollte.