Wohlfahrtsverbände begrüßen Große Anfrage der SSW-Fraktion zur Prävention in Schleswig-Holstein – Prävention ist Thema der Zeit
Die Landes-Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände hat die Initiative des SSW zum Thema Prävention ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitig erneuerte die Vorsitzende der LAG, Anette Langner, ihre Forderung nach einem einheitlichen Ansprechpartner in der Landesregierung für alle Fragen der Prävention im Gesundheitsbereich. „Wir brauchen dringend mehr politische Initiativen wie die des SSW. Viel zu lange hat sich niemand um das Thema Vernetzung und Planung in der Prävention gekümmert“, so Anette Langner. Prävention gelte immer noch eher als „nice to have“ und nicht als zwingende Voraussetzung, für funktionierende Strukturen zur Förderung von Gesundheit und Resilienz oder gar, um Menschenleben zu retten und Folgekosten für unsere Gesellschaft so gering wie möglich zu halten. Dies gelte für nahezu alle Lebensbereiche, insbesondere aber für den Gesundheitsbereich.
Auch wenn die Antwort auf die Große Anfrage des SSW positive Ansätze und erfolgreiche Präventionsangebote aufgezeigt habe, so zeige sie doch auch die eklatanten Schwächen und Defizite in diesem Bereich: So gebe es keine Nachhaltigkeit in den Projekten und viel zu wenig Evaluation. Dafür dauerten die Antragsverfahren viel zu lange und stellten die Antragsteller vor extrem hohe Hürden. Zudem würden die Themen ländlicher Raum, Migrations-Unterstützung und Hilfen für ältere Generationen kaum berücksichtigt.
Vor allem aber werde deutlich, dass sich das Land kaum engagiere: „Wir brauchen mehr politische Aufmerksamkeit und Verantwortung für Prävention in dieser Landesregierung. Über einen zentralen Ansprechpartner könnte eine deutlich stärkere Vernetzung der Angebote und Förderprogramme erfolgen. Durch die Schaffung klarer Zuständigkeiten würde das Thema Prävention auch politisch deutlich mehr Gewicht bekommen“, so Anette Langner. „In Zeiten, in denen jeder Euro zweimal umgedreht werden muss, sollten Mittel für Prävention nachhaltig und gezielt ausgegeben werden. Denn ohne diese wertvollen Angebote werden Systeme schneller kollabieren, als uns lieb ist“.