Einstimmig unterstützt die Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein e.V. die Petition der Arbeiterwohlfahrt, den Eigenanteil bei stationärer Pflege zu begrenzen.
Die Landes-Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der Arbeiterwohlfahrt, dem Diakonischen Werk, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Paritätischen, der Charitas und den beiden jüdischen Landesverbänden bemängelt, dass die Kostensteigerungen in den Pflegeheimen der letzten Jahre allein von den Bewohnerinnern und Bewohnern übernommen werden müssen. Die Deckelung der Beiträge, die von der Pflegeversicherung getragen werden, verhindert eine gerechte Lastenverteilung. Da die Kosten, die die versicherte Person im Pflegeheim selbst tragen muss, schon 2017 im Bundesdurchschnitt deutlich über der durchschnittlichen Rentenleistung lag, ist dringender politischer Handlungsbedarf geboten.
„Ziel dieser Petition ist es, für die versicherten Leistungsbeziehenden der Pflegeversicherung einen gesetzlich definierten Höchstbetrag für die Eigenanteile zu erstreiten. Die Pflegeversicherung muss das finanzielle Risiko für Pflegebedürftige verlässlich absichern. Zudem muss der Eigenanteil über die gesamte Dauer der stationären Pflege verlässlich planbar sein“, sagt AWO-Landesgeschäftsführer Michael Selck.
Steigende, bundesweit einheitlich zu definierende Pflegekosten, darin sind sich die Wohlfahrtsverbände einig, müssen aus Mitteln der Pflegeversicherung getragen werden. Genau dafür wurde die Pflegeversicherung 1995 eingeführt. „Es kann und darf nicht sein, dass steigende Kosten allein von den pflegebedürftigen Menschen getragen und diese so zwangsläufig zum Sozialfall werden“, so Michael Selck.
Mit der Unterstützung der Online-Petition der AWO machen sich auch die freien Wohlfahrtsverbände in Schleswig-Holstein auf, Unterschriften zu sammeln um den Bundestag aufzufordern, neue Regelungen für eine Begrenzung des Eigenanteils zu definieren und so dafür zu sorgen, dass das finanzielle Risiko für Pflegebedürftige verlässlich abgesichert wird.
Allein im Februar 2019 gab es in Schleswig-Holstein 591 stationäre Pflegeeinrichtungen mit 37.267 Plätzen, von denen auch praktisch alle besetzt sind. Das bedeutet, dass von einer Deckelung des Eigenanteils 37.267 Menschen profitieren werden.
Hier finden Sie den Link zur Online-Petition: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_01/_31/Petition_90744.nc.html
V.i.S.d.P.
Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände
Schleswig-Holstein e. V.
Heiko Naß
Vorsitzender Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein e.V. Falckstraße 9 24103 Kiel Tel.: 0431 – 33 60 75 E-Mail: lag.freie-wohlfahrt-sh@t-online.de |
Iris Haulsen
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