Es ist ein einmaliges Projekt zur Stärkung der Sozialen Arbeit, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern: 4 Millionen Euro stellt die Landesregierung bereit, um die Digitalisierung in der Sozialen Arbeit weiter voranzutreiben, die hauptamtlich Tätigen in der ausdrücklich systemrelevanten Infrastruktur zu stärken und pflegende Angehörige nach den herausfordernden Zeiten zu unterstützen.
„Mit diesem Projekt füllen wir Lücken, die durch die bisherigen Corona-Programme nicht geschlossen werden konnten“, sagte Sozialministerin Aminata Touré heute in Kiel. Neben den genannten drei Säulen fließen insgesamt zusätzliche 500.000 Euro in die Stärkung des vorhandenen Sozialvertrags.
Das Projekt ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen mit dem Sozialministerium. Insgesamt stehen für die benannten Themenschwerpunkte 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 10% an nicht wohlfahrtsgebundene Einrichtungen weitergegeben werden.
Ziel des Förderprogramms ist, die benannten Bereiche der Sozialen Arbeit zu stärken und den Menschen, die in diesen Bereichen das System stabilisieren, eine spürbare Unterstützung zu geben. Es geht darum, die systemrelevanten Bereiche resistent gegen die Gefahren der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu machen. Ein aktiv gestalteter innovativer Unterstützungsschub und die entschlossene Beseitigung gemeinsam identifizierter Bedarfe werden dabei helfen. Diese Krise bewirkt einschneidende Veränderungen. Schleswig-Holstein soll gestärkt daraus hervorgehen.
Michael Saitner nahm als Vorsitzender der LAG-FW den Förderbescheid im „Kieler Fenster“ entgegen. „Wir freuen uns darüber, dass unsere intensive Reklamation von Finanzierungslücken bei der Abmilderung von Corona-Folgen von der Regierung beachtet und in diesen Corona-Sonderfonds umgesetzt wurde!“ Er verwies dabei auch auf das große Engagement der Wohlfahrtsverbände, die die Umsetzung der Projekte und die Verwaltung der Sonderfondsmittel aus eigenen Mitteln und Kräften durchführen.
Ein Beispiel für ein Projekt aus dem Sonderfonds ließ sich die Sozialministerin vor Ort beim Kieler Fenster e.V. anschaulich erläutern.
Das Kieler Fenster ist ein breit aufgestellter sozialpsychiatrischer Träger mit ca. 200 Mitarbeiter*innen. Er betreibt von der Tagesklinik über Wohn- und Arbeitsangebote bis zum Cafe mit Beratungsangeboten eine Vielzahl von Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Über das Projekt werden Fortbildungen zur Stärkung der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen finanziert, damit diese mit der aktuellen Belastungssituation besser umgehen können. Von der Burnout-Prophylaxe über Arbeitsorganisation bis zur Kommunikation. Ein zweites Projekt beinhaltet die Schulung und Stärkung der Leitungsebene im Umgang mit Überlastungsanzeichen und belastenden Situationen in den Teams. Das Kieler Fenster bedankt sich, diese dringend notwendigen Maßnahmen mit Hilfe des Sonderfonds umsetzen zu können.
Ministerin Touré zeigte sich von der schnellen Umsetzung beeindruckt: „Dieser Corona-Sonderfonds, der in seiner Struktur einzigartig ist, zeigt, wie verlässlich und vertrauensvoll Landesregierung und Wohlfahrtsverbände gerade in Krisenzeiten zusammenarbeiten. Dieses Projekt ist Ausdruck der guten Gestaltung pragmatischer Politik. Das Geld kommt dort an, wo es gebraucht wird!“
Auch Michael Saitner ist von dem Projekt insgesamt überzeugt: „Der Sonderfonds stärkt die Soziale Arbeit und kann sicher nicht der Schlussstrich unter der Coronafolgen-Bekämpfung sein. Er ist aber ein deutliches Zeichen dafür, dass die Soziale Arbeit in ihrem eigenen Stellenwert anerkannt wird!“
Wer einen Antrag auf Sondermittel stellen möchte, wendet sich bitte an
kontakt@lag-sh.de
Dort erhalten Sie auf Anfrage die erforderlichen Informationen und Antragsunterlagen.