“In Schleswig-Holstein hat die Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände die Besonderheit, mit gleich zwei jüdischen Landesverbänden wirken zu können”, so Michael Saitner, Vorsitzender der LAG. Mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein und der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein sind die Ansprechpartner gerade auch für jüdische Flüchtlinge aus der Ukraine stark vertreten.
Auch in zurückliegenden kriegsbedingten Krisensituationen haben sich die beiden jüdischen Landesverbände intensiv um die Aufnahme und Unterbringung von Transitflüchtlingen und Fluchtlinien z.B. aus Syrien gekümmert.
Dr. Inna Shames vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden: „Wir sind sehr erfahren in der Arbeit mit geflüchteten Menschen, die in ihrer Not zu uns nach Deutschland kommen, und in der Lage, diese Menschen würdevoll zu begleiten. Unsere Mitarbeiter*innen leisten psychologischen- und sozialen Beistand und helfen Sprachbarrieren zu überwinden. Wir haben ukrainisch- und russischsprachige Mitarbeiter*innen in unseren Reihen und, je nach Bedarf, auch Dolmetscher*innen, die weiteren Sprachkenntnisse beherrschen.“
“Unsere Stärke ist der außerordentliche Zusammenhalt der Wohlfahrtsverbände insgesamt”, so Michael Saitner.
Die Wohlfahrtsverbände stehen für schnelle und verlässliche Hilfen, für niedrigschwellige Unterstützung vor Ort und professionelles Handeln auf Landesebene, auch als Beratungs- und Unterstützungspartner für das Land. Dies ist nur durch die große Solidarität der Verbände auch untereinander leistbar.”
Viktoria Ladyshenski, Geschäftsführerin der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein, unterstreicht die Bedeutung der Jüdischen Landesverbände gerade für die ukrainischen
Flüchtlinge: „Unserem Landesverband gehören viele Jüdinnen und Juden aus der Ukraine sowie aus Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken an, für alle ist es eine unfassbar schreckliche Situation. Die Betreuung der Geflüchteten hat jetzt oberste Priorität. Seit der Mitte der 90er Jahre können wir auf eine riesige Erfahrung bei der Integration und sozialer Betreuung zurückgreifen und sehen uns gut gerüstet für diese neue Aufgabe.“
„Die jüdischen Landesverbände und die Menschen, die dort wirken, überwinden sehr schnell Sprachbarrieren und vermitteln den verzweifelten Menschen, die Zuflucht und Zuspruch in unserem Land suchen, vom ersten Moment an ein Gefühl der Sicherheit und des Willkommens”, so Michael Saitner. „Als LAG werden wir die jüdischen Landesverbände mit aller Kraft dabei unterstützen!“